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Die Ragdoll Katze ist eine wunderschöne Rassekatze mit halblangem Fell und gilt als eine der größten Hauskatzen der Welt. Es handelt sich um eine relativ junge Züchtung, die in den 1960er Jahren durch Ann Baker in den USA begründet wurde.
Herkunft und Geschichte der Ragdoll Katze
Es kursieren verschiedene Versionen zur Entstehungsgeschichte der Rasse. Stammmutter scheint eine weiße, langhaarige Katze namens Josephine zu sein. In deren Nachkommenschaft befanden sich unter anderem Kätzchen mit mittellangem Fell, besonderen Fellzeichnungen und blauen Augen, einer Birma-Katze ähnlich.
Neben ihrem außergewöhnlichen Äußeren hatten die Tiere ein weiteres besonderes Merkmal: Sie ließen sich beim Hochheben einfach schlaff hängen, was zu der Bezeichnung Ragdoll (Stoffpuppe, Lumpenpuppe) führte.
Angeblich sollte dieses Verhalten einhergehen mit einer geringen Schmerzempfindlichkeit der Tiere, was leider dazu führte, das Schmerzverhalten der Tiere zu testen. Später stellte sich in tiergerechten Untersuchungen heraus, dass Ragdolls ein ganz normales Schmerzempfinden haben.
Ann Baker stellte strenge Zuchtrichtlinien für die Ragdoll Katze auf. Das führte dazu, dass sich einige Züchter mit der Zeit von ihr distanzierten, unter anderem Laura und Danny Dayton.
Da sie sich von Ann trennten und bereits weiter gezüchtet hatten, bevor sie den Namen Ragdoll zum Patent angemeldet hatte, durften sie die Rasse unter der Bezeichnung Ragdoll auch weiterhin züchten. Ihre Bemühungen waren maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Ragdoll als legitime Rasse von allen großen Registern anerkannt wurde.
Aussehen
Die Ragdoll ist nach dem Standard der Fédération Internationale Féline massiv, groß und muskulös. Es ist eine Katze mit mittlerem Knochenbau und einer Schulterhöhe von bis zu 40 cm und einer Länge bis zu 120 cm. Es kann bis zu vier Jahren dauern, bis sie völlig ausgewachsen sind.
Kater können bis zu 10 kg auf die Waage bringen, Katzen immerhin bis zu 6,5 kg. Ihr Kopf ist mittelgroß und breit, ihre Ohren haben runde Spitzen und stehen weit auseinander. Ihre Hinterbeine sind etwas länger als ihre Vorderbeine, so dass die Rückenlinie nach vorne etwas abfällt.
Das seidige Fell der Ragdoll ist weich und erinnert ein wenig an Kaninchenfell. Es gibt die Zeichnungen colourpoint, colourpoint mitted und bicolour.
- Alle Point Katzen haben wunderschöne blaue Augen.
Colourpoints haben die klassischen Abzeichen wie Siamkatzen (wie Maske, dunklere Beine und dunklerer Schwanz) ohne jedes Weiß am Körper. - Die Variante Colourpoint Mitted trägt zusätzlich weiße Handschuhe an den Vorderbeinen und hinten weiße Stiefel. Auch eine weiße Stelle im Gesicht kann vorkommen.
- Bicolour Ragdolls haben mehr weiße Anteile und ein umgekehrtes weißes V im Gesicht.
Die Farbpalette der Ragdoll besteht aus seal, blue, chocolate, lilac, cinnamon, fawn, red und cream. So hat eine Cream Point beispielsweise Cremefarbene Abzeichen.
Insgesamt wirken die Tiere sehr harmonisch mit weichen Kurven und fließenden Übergängen ohne jede Art von Extremen.
Ragdoll Steckbrief
Charakter
Die hübschen Tiere sind entspannte, ruhige und liebevolle Wesen. Wer sich eine sehr aktive Katze wünscht, wird mit einer Ragdoll Katze wahrscheinlich nicht glücklich.
Wie bei den meisten Rassen können Ragdoll Kitten aber durchaus sehr wild und draufgängerisch sein. Je erwachsener sie werden, desto ruhiger werden sie auch. Dennoch spielen sie ihr Leben lang gerne und brauchen ausreichend Beschäftigung.
Sie sind nicht gerne für längere Zeit allein.
Wie bereits erwähnt bezieht sich der Name Ragdoll auf die Eigenart des Tieres, sich beim Hochheben schlaff hängen zu lassen. Dies trifft jedoch erstens nicht in jeder Situation zu – die Ragdoll Katze macht dies nur, wenn sie ihrem Menschen völlig vertraut. Zweitens kann unter dieser Voraussetzung ein ähnliches Verhalten auch bei Katzen anderer Rassen beobachtet werden.
Haltung und Pflege der Ragdoll
Die Ragdoll eignet sich als Wohnungskatze und benötigt nicht zwingend Freilauf, wobei sie sich wie die meisten Katzen zumindest über einen gesicherten Balkon freut. Sollten ihre Menschen ihr einen Garten bieten können, genießt sie das aber durchaus.
Grundsätzlich sind Ragdolls unkomplizierte Mitbewohner, jedoch muss ihr Mensch unbedingt auf ihren Spieltrieb eingehen. Dabei bevorzugt sie interaktives Spielen mit ihrer Familie. Sie sollte jedoch auch ausreichend Klettermöglichkeiten haben und natürlich auch Ruheplätze.
Das ausgiebige Spielen ist auch wichtig, um Übergewicht zu vermeiden, zu welchem die Tiere teilweise neigen.
Bei der Fütterung ist gesundes, ausgewogenes Futter oberstes Gebot. Auch hier sollte je nach Veranlagung auf das Gewicht geachtet werden.
Das Fell der Tiere benötigt wie bei allen Mittel- und Langhaarkatzen (z.B. auch Nebelung) regelmäßige und intensive Pflege.
Krankheiten
Leider neigt die Ragdoll wie viele Rassekatzen inzuchtbedingt zu einigen typischen Erkrankungen wie Immunschwäche, Anämie oder hypertrophe Kardiomyopathie. Auch können wie bei allen Katzen mit Akromelanismus (Point-Katzen) Augenprobleme auftreten.
Kauf und Zucht einer Ragdoll Katze
Wer sich für eine Katze dieser Rasse entscheidet, sollte aus den genannten Gründen auf einen seriösen Züchter achten, der durch einen Stammbaum nachweisen kann, dass keine Inzucht vorliegt.
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